Es herrschen hochsommerliche Temperaturen bei strahlendem Sonnenschein und die Vorhersage unkt, dass am Ende der Woche Wolken und ein paar Tage später Regenschauer zu erwarten sind. Die Zeichen stehen also auf Sommerferien, auch bemerkbar daran, dass häufig ganze Schulklassen draußen unterwegs sind, statt im Unterricht zu sitzen. Die Zeugnisnoten stehen fest, jetzt ist nichts mehr rauszureißen, Lehrer:innen lehnen sich entspannt zurück, Schüler:innen freuen sich auf die Ferien und manche Eltern sehen den Wochen zwischen dem 22. Juni und dem 4. August mit leicht gemischten Gefühlen entgegen. Nicht nur, weil sich bei den wenigsten Menschen Kofferpacken nicht als trendiges Lieblingshobby durchsetzen konnte, sondern weil bei den meisten Familien vor oder nach der Urlaubsreise noch ganz schön viel Ferien übrig sind – wenn überhaupt bei massiv gestiegenen Lebenshaltungskosten noch eine Reise drinsitzt.
Ferien als Erholung vom Alltagsstress kann zu einer geduld- und kräftezehrenden Herausforderung werden, wenn der hoffnungsvolle Nachwuchs nach einigen Wochen Freizeit nicht mehr so recht was mit sich anfangen kann, egal ob im Hotel- oder im heimischen Kinderzimmer. Glücklich, wer da noch einen der begehrten Plätze beim sehr vielfältigen Ochtruper Ferienspaß bekommen hat. Und das Freibad ist sicher auch nicht die schlechteste Möglichkeit, viele Sommertage zu verbringen – vorausgesetzt das Wetter spielt mit, die Kinder haben nicht sofort eine Sonnenallergie oder finden Wasser einfach zu nass um gerne rein zu springen.
Wie gut, dass es im Städtchen eine sehr schöne, bestens ausgestattete Bücherei gibt, in der Kinder, Jugendliche und Erwachsene jede Menge Angebote gegen aufkommende Langeweile finden können. Als Vorbereitung für den Familienurlaub ist es vielleicht nicht die schlechteste Idee sich dort einen Reiseführer auszuleihen und mal nachzuschlagen, welche Ausflugsziele sich am Urlaubsort anbieten. Bei rund 1 000 Exemplaren dürfte wohl zu so ziemlich jedem Ziel da etwas zu finden sein.
Und wer nicht sofort am ersten Ferientag losfährt, könnte auch die Bücherei mal als Familienausflugsziel nutzen um gemeinsam nach Ferienlektüre, Gesellschaftsspielen und Hörbüchern für lange Autofahrten zu suchen. Warum nicht mal, vorausgesetzt die Kinder sind schon im passenden Alter, ein Gemeinschaftsbuch aussuchen und feststellen, dass das Vergnügen des gegenseitigen Vorlesens leider oft unterschätzt wird. Unterschätzt werden übrigens von Erwachsenen auch oft die Inhalte von Kinder- und vor allem Jugendbüchern. Also was spricht gegen ein Lese-Abenteuer im Urlaub?
Bücherei-Nutzer:innnen, die unter fast 8 000 Kinder und Jugendbüchern nichts Interessantes, Spannendes, Unterhaltsames finden, könnten sich zum Zeitvertreib vielleicht mal im Züchten von karierten Maiglöckchen versuchen. Gleiches gilt für die Fans von Romanen, die sich unter über 7 000 Exemplaren entscheiden müssen, welche ihnen gefallen könnten.
Nicht unbedingt für den Strand geeignet sind Gesellschaftsspiele, es sei denn jemand liebt es unter Abermilliarden Sandkörnern und kleinen Steinchen nach Spielefiguren zu suchen, Aber an lauen Sommerabenden oder verregneten Ferientagen kann mensch schon das eine oder andere Stündchen vergnügt damit verbringen. Auch hier ist die Zahl der Spiele im Bücherei-Bestand mit 1 200 bemerkenswert.
Eindeutig ist das Angebot der schönsten Bücherei am Platze groß genug, damit auch die Ferienzeiten vor und nach der Reise nicht öde werden. In vielen Familien sind sie alleine schon deshalb recht abwechslungsreich, weil immer wieder Diskussionen aufkommen, ob Computer- und Konsolenspiele eine angemessene Sommerbeschäftigung sind. Ich kenne diese Streitereien gut, denn ich habe sie vor 20 Jahren mit meinen Kindern gefühlt in Endlosschleife geführt. Im Rückblick muss ich feststellen, das täte ich heute nicht mehr, nicht nur, weil die Auswahl an wirklich guten Spielen eine viel bessere ist als damals. Ich habe dazu gelernt und bin heute überzeugt, dass die Beschäftigung mit Maus und/oder Controller eine gleichwertige Alternative zu Brettspielen und Büchern darstellen kann. Vorausgesetzt, alle Medien werden auch sorgfältig ausgesucht und ihr Gebrauch zeitlich angemessen geplant.
Eltern, die ihren Nachwuchs mit dem Vorschlag verblüffen: „Du hast jetzt den ganzen Nachmittag ein Buch vor den Nase gehabt, willst du nicht mal eine Stunde an die Playstation?“ können damit Sympathiepunkte sammeln – auch noch in der letzten Ferienwoche.
fl