Dialog zwischen einer ehrenamtlichen (E) und zwei hauptamtlichen (H) Bücherei-Mitarbeiter/innen:

E. „So ein Überraschungspaket hätte ich auch gerne. Stellt mal bitte eins für mich zusammen. Wenn’s geht, würde ich es mir gerne morgen abholen.“

H: „Hast du denn bestimmte Vorstellungen oder besondere Wünsche?“

E: „Nee, macht ihr mal, das ist doch das Besondere, zu sehen, wie ihr meine Lese-Vorlieben so einschätzt, nachdem wir uns ja schon ein paar Jährchen kennen. Lasst euch mal was einfallen, dann schreib ich vielleicht was darüber, was wir dann im Bücherei-Blog online stellen können.“

Am nächsten Tag lag mein Überraschungspaket prompt zur Abholung bereit, und das erste worauf mein Blick fiel war der Ausschnitt eines Buchcovers:

An dieser Stelle endet die Wiedergabe des Dialogs zwischen einer ehrenamtlichen (E) und zwei hauptamtlichen (H) Bücherei-Mitarbeiter/innen. Grund ist nicht das abgebildete Glas mit mutmaßlich alkoholischem Inhalt.

Der Blogbeitrag zum Thema „Überraschungspaket“ wird aber fortgesetzt, denn die Idee finde nicht nur ich einfach klasse, die Umsetzung bis auf einen kleinen Ausrutscher *räusper* ebenfalls.

Bekanntlich ist die Bücherei seit Wochen geschlossen, was aber nicht bedeutet, dass sich die Leser/innen nicht weiterhin mit Lesestoff versorgen können. Im Online-Katalog oder mit der Bücherei-App Bücher aussuchen, per Anruf oder Mail bestellen und am nächsten Tag abholen. Funktioniert super und wird auch gerne genutzt.

Was fehlt, ist der Gang durch die Regalreihen und der Griff, mal hier mal da ins Regal um in Ruhe seine persönliche Auswahl treffen zu können. Und was ganz besonders fehlt, ist sich von den Bücherei-Mitarbeiter/innen auf die Sprünge helfen zu lassen, wenn man von dem riesigen Angebot so überfordert ist, das man nicht fündig wird.

Und da hatte der beste Bücherei-Leiter des Städtchens die pfiffige Idee mit dem Überraschungspaket, ebenfalls zur kontaktlosen Abholung. Die interessierten Leser/innen können mit den Mitarbeiter/innen telefonisch absprechen, welche ihrer Interessensgebiete sich in dem Paket wiederfinden lassen und welche Prioritäten eventuell bei der Auswahl gesetzt werden könnten/sollten/dürften.

Der Leserschaft scheint diese Idee richtig gut zu gefallen, täglich gibt es mehrere Bestellungen. Die ersten Pakete wurden bereits nach Lektüre zurückgebracht, meist mit einem herzlichen Dank für die gelungene Auswahl und nicht selten mit der Bitte, ein weiteres zusammenzustellen.

Und auch diejenigen, deren Job es ist, die Wünsche der Leser/innen überraschend zu erfüllen, erledigen diese Aufgabe sehr gerne, denn im Normalbetrieb haben sie keine Zeit entspannt durch die Regalreihen zu schlendern, in Ruhe zahlreiche Klappentexte zu lesen und sich Gedanken über die Beliebtheit bestimmter Bücher zu machen. Und wenn Bilderbücher ins Überraschungspaket sollen, sind auch schon Kolleg/innen dabei gesehen worden, wie sie ganz in Ruhe von vorne bis hinten blätterten, weil sie auf besondere Schätze ganz hinten den Buchkisten gestoßen sind.

Wie mir meine Überraschungs-Bücher gefallen haben, werde ich euch demnächst erzählen, wenn ich sie durchgelesen habe. Nur soviel nach den ersten Seiten: Die Überraschungs-Omi macht Spaß, wenn auch mein Rezept für Rührkuchen besser ist als das von Renate Bergmann.

fl

Sie haben sich Gedanken gemacht, die Kolleg/innen, die mein Überraschungspaket zusammengestellt haben. Jedenfalls, was aktuell den Schnee betrifft…