Corona geht mir immer noch, mal mehr mal weniger auf den Geist, und zunehmend geht es mir auf den Geist, wenn Corona mir mal nicht auf den geist geht. Alles klar?
Es ist wohl besser, wenn ich das mal ein bisschen aufdrösel. Und keine Angst, etwas, was mir an Corona aktuell wirklich auf den Geist geht, nämlich all die Spinner, Extremisten und Verschwörungs-Gläubigen, denen zum Thema Corona nichts besseres einfällt als „Keine Ahnung, was warum beschlossen wurde, ich bin auf jeden Fall dagegen.“ werden nicht Thema dieses Beitrags. Da wären nämlich zu viele Sternchen nötig, um die Beschreibung dieser *** Leute, die sich mit anderen *** zusammenrotten und von *** lauthals***, die von anderen, völlig *** und *** voller *** auch noch weiter verbreiten, auf einem erträglichen, sprachlichen Niveau zu beschreiben.
Was mir an Corona, wie wahrscheinlichen vielen Menschen nach wie vor auf den Geist geht, ist die auch nach Monaten noch ungewohnte Maske, die ich erfreulicherweise nur manchmal aufsetzen muss. Aber immer, wenn ich die gerade mal wieder besonders leid bin, gucke ich auf die Homepage der Stadtverwaltung nach den Infektionszahlen, die seit vielen Wochen zwischen null und drei bestätigten Fällen schwanken, und dann geht’s wieder. Hilfreich finde ich auch den Gedanken, dass ich, anders als den BH, den zu tragen auch nicht wirklich Freude bereitet, die Maske immer wieder zwischendurch abnehmen kann.
Aber ansonsten gibt es wieder Veranstaltungen, die ich besuchen kann, ich kann wieder in die Bücherei gehen, nicht nur wenn ich „Dienst“ habe, kann mich mit Freund/innen und Bekannten treffen, auch in der Eisdiele oder in der Kneipe. Es ist fast wieder ein ganz normaler Alltag mit für mich persönlich kleinen Einschränkungen, die ich nicht für problematisch halte. Aber ich habe auch das Glück, dass mein Einkommen nicht z. B. von größeren Veranstaltungen abhängig ist, die immer noch nicht stattfinden können.
Also geht mir Corona eigentlich nur noch ganz selten auf den Geist, was aber leider zur Folge hat, dass ich merke, dass ich nachlässiger werde. Die Sache mit den Abstandsregeln in der Öffentlichkeit klappt bei mir eigentlich ganz gut. Da ärgere ich mich höchstens ab und an mal vornehmlich über eine gewisse Spezies, deren Einschätzung von eineinhalb Metern darauf schließen lässt, dass sie bei der Sache mit den 20 Zentimetern auch hoffnungslos daneben liegt. Im privaten Bereich aber stelle ich immer öfter fest, dass ich sorgloser werde und Freund/innen auch schon mal zu nahe komme, wenn wir beide z. B. zur gleichen Zeit durch ein und dieselbe Tür gehen oder beide nach ein und demselben Gegenstand greifen wollen. Mein anschließendes schlechtes Gewissen beruhige ich dann immer mit den 0 bis 3 bekannten Infektionsfällen in Städtchen und guten Vorsätzen für künftige Gelegenheiten. Aber was mir so ganz derbe auf den Geist geht ist die Tatsache, dass ich es mit dem regelmäßigen Händewaschen unbewusst und ungewollt gar nicht mehr so ernst nehme, obwohl ich dachte, diese Routine wäre inzwischen zur Selbstverständlichkeit geworden. Zehn Minuten nach dem Nachhausekommen vom Einkaufen beim Lesen der whatsapp-Nachrichten auf einmal den siedend heißen Gedankenblitz zu haben „Verdammt (ohne***), du hast dir die Hände ja noch nicht eigeseift“ war in der Tat erschreckend. Die danach gefassten guten Vorsätze, mich zu bessern, habe ich aber wieder eingehalten. Falls es euch ähnlich geht, wie mir: Bitte seid weiterhin vorsichtig und nehmt Rücksicht auf eure Gesundheit und die der anderen, denn wir dürfen nicht vergessen, es ist

fl
Kommentar verfassen