Noch gibt es sie, die mittleren, kleineren und ganz kleinen Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe im Städtchen, in dem ich lebe – und natürlich auch anderswo. Fast alle haben schon seit langem zu kämpfen gegen die Geiz-ist-geil-Mentalität in unserer Wegwerf-Gesellschaft, in der Fachwissen, gute Beratung, gute und nachhaltige Qualität kaum eine Rolle spielen, wenn man 50 Cent sparen kann. Ach, wäre das schön, wenn jetzt so manche Leute die zusätzliche Zeit auf dem heimischen Sofa mal nutzen würden, sich ein paar Gedanken zu machen, was das mit unserer Gesellschaft, unserer Wirtschaft und der Umwelt macht.
Hinzukommt aktuell, dass es den Läden, Friseur- und Kosmetiksalons und vielen anderen in der Nachbarschaft gerade finanziell so richtig an den Kragen geht. Ja, es wird staatliche Hilfen geben, aber das sind die entsprechenden Gesetze noch nicht beschlossen, geschweige denn Ausführungsbestimmungen erlassen. Bis da die Antragsteller/innen den ersten Euro auf dem Konto haben, wird es noch einige Zeit dauern. Zeit, in der aber viele Kosten weiterbezahlt werden müssen, die wahrscheinlich bei den allermeisten dieser Gewerbetreibenden ohnehin nicht üppigen Rücklagen sind da schneller weg, als das Klopapier aus den Supermarkt-Regalen.
Ein bisschen kann da jede/r von helfen. Das Geld, das wir momentan vor Ort nicht ausgeben können für ausgiebige Shoppingtouren im Internet auszugeben, ist eine ganz schlechte Idee, wenn wir auch Weihnachten noch im Lieblings-Woll- oder Stoffladen, im bevorzugten Buch- oder Bekleidungs-Handel einkaufen wollen, die Haare weiterhin von der/dem Lieblingsfriseur/in schön gemacht kriegen wollen. Frustkäufe im Netz waren noch nie eine gute Idee, auch nicht in Zeiten von Corona.
Ihr könnt euer Geld nach wie vor im örtlichen Handel ausgeben, auch wenn die Ladentüren geschlossen sind.
Kauft Gutscheine!
Für euch selber, für die, denen ihr immer schon mal ein Zeichen eurer Wertschätzung zukommen lassen wolltet, für die, die Geburtstag haben und für die, denen ihr einfach mal Danke sagen wollt, oder für die, denen ihr den Blumenstrauß zur Zeit nicht direkt geben könnt.
Ihr helft damit nicht nur den Geschäfts-Inhaber/innen, sondern auch deren Mitarbeiter/innen, die vielleicht dann weniger Angst vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes haben müssen.
Ach ja, und ganz wichtig: Wenn ihr die Gutscheine irgendwann mal direkt vor Ort einlösen könnt, denkt daran, dass sie für die nicht stattgefundenen Einkäufe aus der Vergangenheit sind, und jetzt noch on top kommen. Gebt also, wie gewohnt euer Geld vor Ort aus, und gönnt euch zusätzlich etwas für den Gutschein. Was ihr im März oder April für einen Gutschein ausgegeben habt, tut eurem Portemonnaie in ein paar Wochen nicht mehr weh, dann sind Handel und Dienstleistung aber weiter auf treue Kundinnen angewiesen.
Also ran ans Telefon oder an den Mail-Account und klärt mit den Inhaber/innen ab, wie ihr am einfachsten miteinander ins Gutschein-Geschäft kommen könnt. Viel Erfolg dabei für alle Beteiligten!
fl
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