Einem Beststeller-Autoren mehrfach auf die Zehen zu treten, ist ein Erlebnis, das erst Bedeutung bekommt, wenn der frühere Tanzstundenpartner tatsächlich irgendwann zu einem vielgelesenen Buchschreiber avanciert. Zugegeben, viel mehr als die Tanzstunden, haben uns nicht verbunden, denn er war nicht nur eine Klasse über mir, sondern ging zudem noch auf eine andere Schule. Tatsächlich gab es damals in der sauerländischen Kleinstadt ein Jungen- und ein Mädchengymnasien auf gegenüber liegenden Berghängen. Und dazwischen war ein Fluss. Und obwohl er sich auch schon bei den ersten rechtsdrehenden Versuchen im Dreiviertel-Takt als guter Tänzer erwies (wie gesagt, ich stand auf seinen Zehen, nicht umgekehrt), entsprach er nicht meinem pubertären Beuteschema. Da geht es mir, wie einer früheren Freundin, die über einen Mann äußerte, dem es weder an Intelligenz, Humor noch Charisma mangelte, sondern lediglich am erwünschten Gardemaß: „Allein seine Körpergröße hat ihn davor bewahrt, dass ich mich an ihm vergehe.“ Wenn der frühere Tanzstundenpartner Peter Prange viele, viele Jahre später dann das Buch „Unsere wunderbaren Jahre“ veröffentlicht, das in seiner Heimatstadt spielt, und das er als „sehr, sehr persönlich“ beschreibt, da war es für mich keine Frage herausfinden zu wollen, ob dieses Werk in Richtung Walzer oder Rock’n Roll geht. Mein erstes Fazit: It takes two to tango.
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