Erwähnte ich schon mal, dass wir ganz schön stolz sind, exklusiv für unseren Blog eine Illustratorin gewonnen zu haben? Wenn ja, macht nichts, kann durchaus mehrfach erwähnt werden, weil wir uns wirklich freuen und von ihren Zeichnungen begeistert sind. Sie lebt und arbeitet übrigens ein bisschen weiter weg in der Nähe von München, und es war ein besonderer Weg, mit einer Kombination von TV und www, der zu dieser bayerisch-westfälischen Kooperation führte.
Über mein seriöses Hobby, nämlich Stricken, landete ich durch die Google-Suche nach einem Tipp in der Community einer bekannten Frauenzeitschrift, die ich seit Jahrzehnten nicht mehr gelesen habe. Und das nicht, weil sich im Namen das Wort „igitt“ verbirgt, sondern aus anderen Gründen – guten Gründen. Jedenfalls bietet diese Community eine unglaublich hohe Zahl von Unterforen und eben auch das zu besagter Kochsendung. Und da Lästern mein unseriöses Hobby ist, war ich mit dabei, mittlerweile seit etwa fünf Jahren. Der harte Kern der Mitschreiberinnen kam immer näher zueinander, gründete ein private Gruppe, in der auch Persönliches ausgetauscht wurde. Mit dabei eine humorvolle und talentierte Zeichnerin von Avataren, die sie den Forums-Nutzer/innen (und auch einer unserer Kolleginnen) gerne zur Verfügung stellte. Sogar auf Bestellung und am liebsten gegen Sofortüberweisung. Allerdings nicht auf ihr privates, sondern ein Spendenkonto.
Mit ihrer Aktion „Wir bauen einen virtuellen Deich“ verwandelte sie den Anblick des Forums in eine Sack-Parade mit dem Ziel, 1 000 Euro Spendengelder einzusammeln. Es wurden im Laufe eines halben Jahres 6 765 Euro und bei Spenden zwischen 10 und 50 Euro pro Zeichnung auch sicherlich einige Nachtschichten der Initiatorin. Es folgten jährlich neue Spendenaktion und jährlich neue, hinreißende Bildchen und jedes Mal ein Überschreiten des ursprünglichen Spendenziels. In diesem Jahr übrigens ist das Motto der Aktion „Niemand flieht freiwillig“ (bisschen runterscrollen).
So ganz nebenbei kaspert sie auch öffentlich noch rum, mit ihrem Papiertheater „Pappcartoon“, bei dem natürlich die Figuren aus ihrer Zeichenfeder stammen, und die Geschichten ebenfalls selbst geschrieben sind.
Ich kenne „Betsi, die bunte Kuh“ und die anderen Mitglieder der virtuellen Gruppe inzwischen seit über fünf Jahren. Wir haben viel miteinander erlebt und miteinander durchgestanden in dieser Zeit: Jobverlust, Ehekrise, übergriffige Schwiegermütter, zickige Schwiegertöchter, eine Krabbe im Mops (hört sich weniger furchteinflößend an als Brustkrebs, haben wir beschlossen), Lehrstellensuche der Kinder, das Dahinsiechen eines Elternteiles, aber auch Gehaltserhöhung, den Umzug in die Traumwohnung, Urlaubsreisen, gelungene Konzerte. Im Mitfiebern und Daumendrücken sind wir jedenfalls spitze.
Obwohl wir nur miteinander geschrieben und Päckchen hin und her geschickten haben, erst vor wenigen Wochen haben Betsi und ich zum ersten Mal miteinander telefoniert. Damals fragte ich vorsichtig an, ob sie unseren Blog nicht ein wenig verschönern könnte. Ich hatte mir eine Menge guter Argumente zurecht gelegt (anstelle eines Honorarangebots), die ich mir alle hätte sparen können. „Ach Schwesterherz, das mache ich doch gerne“ war die Reaktion nach wenigen Sätzen.
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