„Liebe Eltern, besonders Vater und Mutter! Mir geht es gut, wie geht es Euch? Bitte schreibt mir etwas Geld. Euer Sohn“
Dieser uralte Witz ist schon vor Jahren auch durch mehrfaches Wiederholen nicht besser geworden, wurde aber gerne genutzt, um vor Reiseantritt der Bitte um Urlaubskarten zu widersprechen. Und diese Bitte, die Älteren werden sich erinnern, wurde von nahezu jedem ausgesprochen, mit dem man mehr als Tageszeit austauschte.
Und wenn ich schon die Älteren anspreche: ich erinnere mich, dass in meiner Kinderzeit meine Mutter vor Beginn der Reise ihr Adressbuch durchsuchte um eine Liste der Urlaubgruß-Empfänger zusammen zu stellen. Entsprechend war sie dann auch über einen verregneten Tag am Meer gar nicht so unglücklich, denn dann hatte sie endlich Gelegenheit, diese Liste abzuarbeiten. Die passenden Karten waren schon in einschlägigen Souvenir-Geschäften zusammengesucht worden. Der Sonnenuntergang am Strand blieb eher im Postkartenständer, bevorzugt waren Motive, auf denen Hotel oder Ferienwohnung gut genug zu erkennen waren, um sie mit einem Kugelschreiber-Kreuz kennzeichnen zu können. Spätestens mit beginnender pubertären Aufmüpfigkeit fand ich das unglaublich doof und überflüssig.